Zu Besuch an der Vivekananda-Schule

Ende Oktober reisten Dr. Andreas Sedlatschek und Carmen Große, der Vorsitzende und die stellvertretende Vorsitzende der Sir Dietrich Brandis-Stiftung, nach Dehradun, um sich vor Ort ein Bild von der Arbeit an der Vivekananda-Schule zu machen und in persönlichen Gesprächen mit Vertretern der Indian School Society und der Schulleitung zukünftige gemeinsame Projekte zu diskutieren.

Über unsere gemeinsamen Pläne und Projekte berichten wir in der November-Ausgabe unseres Rundbriefes ausführlich; hier an dieser Stelle möchten wir Sie an unseren Eindrücken, die wir vom Schulleben gewinnen konnten, teilhaben lassen.

In einer Umgebung, für die dichte Bebauung und eine mehrspurige, sehr befahrene Straße und damit viel Lärm und Gedränge kennzeichnet sind, wirkt die Vivekananda-Schule mit ihrem gepflegten Campus wie eine kleine Oase. Die Schulgebäude heben sich sauber weiß gestrichen ab; Bäume, Sträucher und Blumen spenden angenehmen Schatten und dezenten Duft.

Seit unserem Besuch im letzten Jahr hat die Schule weitere Baumaßnahmen vorangebracht. Über dem Verwaltungstrakt wurde nun auch das letzte Stück Dach mit einer schützenden Blech-konstruktion versehen. Der dadurch entstandene zusätzliche Raum unter diesem Dach soll künftig als Vortragszimmer genutzt werden; die Wände sind schon gestrichen, der Boden ist verlegt, nun fehlen noch das Mobiliar, eine Leinwand und ein Beamer. Außerdem wurde am Hauptgebäude eine neue Feuertreppe aus Stahl errichtet – eine Vorgabe der Feuerschutzbehörde wurde damit erfüllt. Auf dem Gang vor der großen Versammlungshalle wurden hübsche Bodenfliesen verlegt; an der Wand entlang haben Schülerinnen und Schüler Tänzerinnen und Tänzer gemalt, die sämtliche traditionelle Tänze zeigen, die auch an der Vivekananda-Schule gelehrt, in der Halle geprobt und dort – zum Beispiel bei Wettbewerben – zur Aufführung gebracht werden.

Im Hauptgebäude sind die Unterrichtsräume für die Klassen 7 bis 12, sowie die Fachräume zu finden; in den Seitengebäuden sind nun die Klassenzimmer der Grundschule untergebracht (Klasse 2 bis 6), die Erstklässler haben im ehemaligen Kantinengebäude ihre Räumlichkeiten. Dort gibt es jetzt auch einen Ruheraum mit zwei Liegen, in den Schülerinnen und Schüler sich legen können, wenn sie sich unwohl fühlen. Der große Schulhof wird während der Unterrichtszeiten als Sportplatz genutzt: Schnell können dort Volleyballnetze aufgebaut werden, das Basketballfeld ist ohnehin ein fester Bestandteil des Platzes.

Bei der Besichtigung des Schulhauses fallen uns zwei Dinge besonders ins Auge:
die wunderschön gestalteten Displayboards

und die offenen Klassenzimmer. Anders als in Deutschland sind nämlich während des Unterrichts die Türen nicht geschlossen, sondern geöffnet! Das ermöglicht es uns, hier und da einen Blick zu erhaschen.

Die Fachräume geben einen ganz besonderen Einblick:

Im Tabla-Zimmer erhalten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen Tabla-Unterricht; die im letzten Jahr angeschafften Tablas ermöglichen es, dass tatsächlich jede/r spielen kann.

Der Kunstraum ist wunderschön dekoriert; zudem liegen zahlreiche Schülerarbeiten und die Siegerbilder des diesjährigen Lady Katharina Brandis-Malwettbewerbs aus.

Im Handarbeitsraum bewundern wir liebevoll hergestellte Produkte der Schülerinnen und Schüler.

Konzentrierte Arbeitsatmosphäre herrscht in der Brandis-Bibliothek; neue Bücher, die vor einiger Zeit mit Hilfe der Brandis-Stiftung angeschafft wurden, warten auf ihre Inventarisierung.

Die Schulleitung der Vivekananda-Schule schließt uns nicht nur alle Schultüren auf und ermöglicht uns damit Begegnungen mit Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, den Brandis-Stipendiatinnen und -Stipendiaten, sondern öffnet uns auch die Tür zum Kindergarten und damit zu zukünftigen Schülerinnen und Schülern der Vivekananda-Schule.